75 KW Anlage Wirtschaftlichkeit

Erträge, Kosten, Gesamtverfahren, Teilverfahren, Komponenten, Investitionen, Betriebskosten, Faktoransprüche, Förderungen, Faustzahlen...

Moderator: Stulle

papp
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Beitrag von papp »

Beim Lagerbehälter muss man die Art unterscheiden.
Beton wird bis etwa 3000 m3 billiger, danach teurer.
Folienerdbecken kosten bis etwa 3000 wie Beton und werden mit zunehmender Grösse erheblich billiger.
Dass Ausbringung von warmem Gärrest schädlich sein soll halte ich für eins der üblichen Biogasgerüchte.
Wie schon öfters erwähnt bietet ein nur perkolierter Behälter mehrere Zonen vertikal, vermeidet so weitestgehend Kurzschlussströmung und kann imho bei niedrigen OTS-Werten "solo" betrieben werden.
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H.E
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Beitrag von H.E »

CS hat geschrieben:@H.E.: Nur damit ich das richtig verstanden habe, du würdest nur einen einzigen Pott bauen, der ist dann Fermenter und Endlager in einem?

Kann mir wie gesagt garnicht vorstellen das bei uns genehmigungsfähig ist.
Uns wurde außerdem geraten keinen 40 Grad warmen Gärrest auszubringen. Habe auch schon gehört es sei verboten. Unser Uweltgutachter hat in seinem Gutachten auch erxtra erwähnt das der Gärrest aus einem unbeheizten und nicht isoliert Lagerbehälter ausgebracht wird.
Wenn wir aus dem Nachgärer was abfahren müssen, pumpen wir es vorher erst ins unisolierte Gärrestlager damit es ein wenig abkühlt.

Wollen jetzt noch ein zusätzliches Gärrestlager bauen und sind am überlegen in welcher Größe. Da ist es bis jetzt so das mit zunehmemder Größe des Behälters die Kosten pro m³ Lagervolumen kaum abnehmen. Der Vorteil des größeren Behälters liegt hauptsächlich in dem überproportional größeren Gasspeicher unter der Zipfelmütze...


Ja,
hast Du richtig verstanden.
Ein Pott.
Bei einer 75 kw Anlage hätte ich da kaum Bauchschmerzen,speziell wenn mein Invest überschaubar ist.
Ich denke wir sind in gewisser Weise doch alle mehr Unternehmer als Idealisten.
Ich für meinen teil zumindest.
Was nützt die effizienteste Anlage wenn sie sich erst nach 12 -15 Jahren amortisiert ?

Das mit dem warmen Gärrest ist wie gesagt für mich kein Thema.
Zur Not kann man ja die Suppe ja über die von mir zum füttern vorgesehene Vorgrube abkühlen.
Den Pflanzen jedoch hat der Gärest in wärmerer Form bisher noch nich geschadet.

Nun aber Schluß mit der Diskussion zwischen uns.
Es sollte den Thread Ersteller interessieren oder eben nicht.
thorsten76
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Beitrag von thorsten76 »

Genehmigungstechnisch kann ein Pott schon schwierig werden, hängt wohl vom Bundesland. Bei mir in Bayern hat das Landwirtschaftsamt bei der letzten Erweiterung auf mind. 100 Tage Verweilzeit bestanden und aus den ersten beiden Behältern darf nichts entnommen werden!
Aber hier genügt evtl. ein Anruf bei deinem LRA oder LWA.
Lass die doch einfach mal beide Varianten anbieten. Vom Handling sind 2 Töpfe immer besser, bei den Baukosten würde ich bezweifeln, dass du mit 1 Behälter besser fährst. Einen 3000er unnötig zu isolieren, beheizen etc. kostet schon ne Stange. Ich hab aus meiner Anfangszeit noch einen 600er Fermenter, der hat nur 1 Schnellläufer Rührwerk, funktioniert bis heute.
Ich finde deinen Gedankengang auch nicht so schlecht.
Wenn die Klein-Gülleanlage bei dir nicht funzt wo denn dann?
Neubau mit Faltschieber, Lager musst noch bauen, alles perfekte Voraussetzungen!
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Kohl
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Beitrag von Kohl »

Die Alternative wär doch in diesem Fall ein dritter Melkroboter, ähnlicher Flächenbedarf, vielleich weniger Invest.

Wie sehen den für beide Optionen die Gewinnberechnungen aus?
Wer wenn nicht wir ?
Wann, wenn nicht jetzt?
Svenson
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Beitrag von Svenson »

Kohl hat geschrieben:Die Alternative wär doch in diesem Fall ein dritter Melkroboter, ähnlicher Flächenbedarf, vielleich weniger Invest.

Wie sehen den für beide Optionen die Gewinnberechnungen aus?
Sehr gute Idee mit dem 3ten Melkroboter. Problem is nur dann hätte ich keinen Platz für Jungvieh (aufziehen lassen kommt für mich nicht in Frage!). Der nächste Schritt wäre dann auf 4 AMS wenn der Stall gespiegelt werden würde. Kommt aber die nächsten 5 Jahre allein aus Flächengründen nicht in Betracht.
Die ganze Geschichte interessiert mich halt nur, weil wir noch'n Pott bauen müssen, einiges an Gülle haben und die Variante mit den 75er anlagen ja jetzt anscheind kommt. Muss ja irgendwie wirtschaftlich sein sowas, sonst würden se das ja nich in der Form fördern oder sehe ich das falsch?!
Also kommt auf jedenfall auch ein Pott nicht in Frage weil ich nur zwischen 1200 und 2000m³ bauen darf/muss wegen AFP förderung.
Nochmals danke für die lebahfte und interessante Diskussionsrunde:-)
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Kohl
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Beitrag von Kohl »

.

Halt Dir beim anstehenden Behälterbau in jedem Fall die Option Biogas offen!
Betonschutzfolie im oberen Bereich. gasdichtes Rührwerk, Mittelstütze und Seegerschine in der Wand sollten auch im AFP machbar sein.
Wer wenn nicht wir ?
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CS
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Beitrag von CS »

Ich stand vo der selben Entscheidung wie "Svenson", nur das ich keinen Mekroboter habe und ich habe mich für Biogas entschieden und halte das für genau richtig. Die Synergieeffekte sind sehr groß. Bei uns haben viele größere Milchviehhalter Biogasnalgen gebaut, aber meist gleich so zwischen 250 und 500 kW und meist auch ohne großes Wärmenutzungskonzept aber halt mit viel Gülle, Futterretsen und dann halt Mais.
Jetzt wo sie die Anlagen am laufen haben gehen sie bei und erweitern ihre Milchviehhaltung. Und erweitern heißt dann aber meist verdoppeln! Den Mais den sie für die Kühe brauchen zweigen sioe bei der Biogasanlage ab und erhöhen dafür den Gülleinput. In der Regel gleicht sich das dann aus...

Wie bei dir auch habe sie durch die Biogasanlage ihr Güllelagerproblem gelöst und auch ein Teil ihrer Emissionen aus der Rinderhaltung weil die Güllelagerung jetzt ja gasdicht ist. War bei uns auch sher hilfreich bei der geplanten Stallerweiterung...

Also mein Tip, laß doch mal rechnen ob für dich sogar ne Anlage in Frage kommt mit 250 kW, durch deinen Gülleinput wirst du keine Wärmenutzung nach weisen müssen und die Vergütung liegt in der Größe ungefährt auf dem Niveau des alten EEGs. Vielleicht werden ja auch die Anlagen ab 2012 preiswerter...
strike
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Beitrag von strike »

Also, diesen Satz finde ich schon sehr bemerkenswert:

Muss ja irgendwie wirtschaftlich sein sowas, sonst würden se das ja nich in der Form fördern oder sehe ich das falsch?!

Werden so Entscheidungen in deinem Betrieb getroffen?
Svenson
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Beitrag von Svenson »

strike hat geschrieben:Also, diesen Satz finde ich schon sehr bemerkenswert:

Muss ja irgendwie wirtschaftlich sein sowas, sonst würden se das ja nich in der Form fördern oder sehe ich das falsch?!

Werden so Entscheidungen in deinem Betrieb getroffen?
Habe ich gesagt das ich eine Entscheidung getroffen habe? Ich bin hier um mich über das Therma zu informieren und habe lediglich die Meinung geäußert, das ich in der Hoffnung bin, das sich die Politik da etwas bei denkt, wenn sie solche anlagen fördern. Ich glaube ich weiß sehr genau wie und ab welchem Punkt sich ein Betriebszweig rechnet und ab wann nicht. Und die Entscheidungen die ich mit meinen 28Jahren schon alle getroffen habe, können sich auch manche ne scheibe von abschneiden!



@ CS: Danke für die Info, denke auch das sich Synergieneffekte in den beiden Bereichen ergeben. Für mich ist und bleibt Milch die Nr 1. Das kann ich am besten und macht mir am meisten spass, aber wenn sich so aus der Gülle etwas holen lässt, bzw veredeln lässt, ist top. 250 KW wird eher nicht in Frage kommen, weil dafür die Fläche zu knapp ist. Und ich werde absolut nicht auf Substrat Zukauf bauen, da lass ich lieber die Finger von.
strike
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Beitrag von strike »

Halt mal die Füße still! Ich habe dich nur darauf hinweisen wolllen, dass man Entscheidungen auf dem Betrieb selber treffen soll. Dieser zitierte Satz disqualifiziert dich eigentlich, und du mußt dann nicht das prahlen anfagen, was du mit deinen 28 Jahren schon alles entschieden hast!
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