75 KW Anlage Wirtschaftlichkeit

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Moderator: Stulle

CS
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Beitrag von CS »

papp hat geschrieben:Halte das Konzept von CS für veraltet, kostenintensiv, wenig flexibel, kurzum für den gleichen Scheiss den fast jeder bisher gebaut hat.(wir auch :wink: )
Und wie würdest du das dann gestalten?

Außerdem bin ich eigentlich auch der Meinung das man nach meinen Erfahrungen die 75 kW auch mit allem was auf einem 200er Milchviehbetriebe so an Gülle, Mist und Futterabfällen anfällt ohne zusätzlich Maisanbau satt kriegen müsste. Die Substratkosten laufen dann gegen null und der Aufwand bei der Befestigung um die Anlage sinkt auch wenn dort keine NAWAROs umgeschlagen werden müssen (keine Aufwendige Entwässerung usw...).
papp
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Beitrag von papp »

CS hat geschrieben:
Und wie würdest du das dann gestalten?

http://www.schlattmann.de/forum/viewtop ... sc&start=0
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TT-Hase
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Beitrag von TT-Hase »

Ich finde es naiv erst mal so zu rechnen. Die Frage die sich stellt wäre erst mal ob man doch 85 oder 90 Prozent Gülle braucht um die umweltgutachter zufrieden zu stellen. Die nächste die 150 Tage abgedeckte Verweilzeit.
charlyjoe
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Beitrag von charlyjoe »

Hallo Svenson,

ich verstehe überhaupt nicht, warum du mit 200 Kühen an eine Biogas-Anlage
denkst?
Entweder mache ich Kühe oder Biogas, wer beides macht,
ist in meinen Augen ein reiner Workaholic!
Egal ob Du 75 kW oder 500 kW machst, Du musst Dich mit der Biogas-Materie intensiv befassen, ansonsten geht es in die Hose!
Wirtschaftlich wird eine 75 kW.Anlage nur in Ausnahmefällen betrieben werden können. Die Anlagenbauer werden dir die Anlage immer positiv
durchrechnen, wo die kleinen Rechenfehler begraben sind wirst Du erst
nach den ersten zwei Jahren bemerken!
Meine Erfahrung nach zwei Jahren 190kW Biogas mit 35 % Gülle aus Mastvieh:
Die Energie die aus der Gülle kommt, kannst Du in der Pfeife rauchen!
Eine Biogas-Anlage braucht den vollen Einsatz, die läuft nicht einfach so
nebenher!
Wirtschaftlich wird eine Anlage im 200 kW-Bereich erst mit einer wirklich
guten Wärmeverwertung!
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H.E
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Beitrag von H.E »

CS hat geschrieben:
papp hat geschrieben:Halte das Konzept von CS für veraltet, kostenintensiv, wenig flexibel, kurzum für den gleichen Scheiss den fast jeder bisher gebaut hat.(wir auch :wink: )
Und wie würdest du das dann gestalten?

Außerdem bin ich eigentlich auch der Meinung das man nach meinen Erfahrungen die 75 kW auch mit allem was auf einem 200er Milchviehbetriebe so an Gülle, Mist und Futterabfällen anfällt ohne zusätzlich Maisanbau satt kriegen müsste. Die Substratkosten laufen dann gegen null und der Aufwand bei der Befestigung um die Anlage sinkt auch wenn dort keine NAWAROs umgeschlagen werden müssen (keine Aufwendige Entwässerung usw...).
Wieso aber soll immer nach nullachtfufzehn gebaut werden ?
Wieso bei der größe zweistufig ?
Ich würde einen 3000 er Behälter bauen und feritg ist.
BHKW dabei und Du hast den Invest halbiert.
Wofür soviel Kohle ausgeben wenn man es ganz einfach haben kann.
CS
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Beitrag von CS »

Also ich habe den Nachgärer mit reingenommen weil er für mich 2 Aufgaben erfüllen würde. Und zwar wird er mit 80 % als Gärrestlager angerechnet. Das heißt aber ja nicht das man ihn zwangsläufig bis auf 20 % leerfahren muss. Man läßt dann den Nachgärer aber dann in Praxis immer deutlicher voller und endlastet damit einen kleinen Fermenter.
Außerdem würde ich ungern den Gärrest mit 40 Grad anschließend ausbringen.

Wie soll das mit der Genehmigung gehen mit nur einem Behälter? Hätte jetzt gedacht bei ner Biogasanlage braucht man mindestens nen Fermenter und ein Lager?

@ TT-Hase: Was verstehst unter abgedeckte Verweilzeit? Gasdichte Gärrestlagerung? Oder Verweilzeit im Fermenter?
Das ganze Thema ist ja nur mal so ein Gedankenspiel bis jetzt. Man muss ja sowieso erstmal abwarten wie das neue EEG tatsächlich im Detail aussieht.
Aber man kann sich ja trotzdem schon mal so seine Gedanken machen....
Svenson
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Beitrag von Svenson »

papp hat geschrieben:Halte das Konzept von CS für veraltet, kostenintensiv, wenig flexibel, kurzum für den gleichen Scheiss den fast jeder bisher gebaut hat.(wir auch :wink: )
Wie würdest du es denn besser oder anders gestalten? :?:

Also dann kann ich ja nochmal weiter ausholen:
Habe letztes Jahr (2010) neu für 2 AMS sprich ca 130 Kühe gebaut. Im alten Stall ist das Jungvieh untergebracht. Der Neubau ist mit Faltschieberentmistung und hat ca 450m³ Lagervolumen (die ganze Güllelagerung wurde kurz vor Baubeginn noch geändert so das diese Größenordnung bei raus kam.) Haben mit AFP gebaut und müssen spätestens noch bis 2012 ein Güllesilo (max. 2000m3 größer darf nich wg AFP) bauen. Die Biogasanlge würde auf der anderen Straßenseite ca 100 - 150m vom Stall stehen. Wieso bau ich über den Pott nich ne Haube (die Vaterstadt evtl noch zu 25% Bezuschusst :P ) nen Vernünftigen Fermenter und das wars? Komm ich da nich günstiger bei wech?
Den Feststoff gleich in die Güllegrube zu kippen find ich (als unerfahrener) nich so toll. Die scheiße is schon dick wie sonst was.
Wieviel Flächenbedarf hätte ich dazu nochmal genau? Stimmt das ca mit 25ha?
Vielen dank nochmal für die super Infos :D
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H.E
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Beitrag von H.E »

CS hat geschrieben:Also ich habe den Nachgärer mit reingenommen weil er für mich 2 Aufgaben erfüllen würde. Und zwar wird er mit 80 % als Gärrestlager angerechnet. Das heißt aber ja nicht das man ihn zwangsläufig bis auf 20 % leerfahren muss. Man läßt dann den Nachgärer aber dann in Praxis immer deutlicher voller und endlastet damit einen kleinen Fermenter.
Außerdem würde ich ungern den Gärrest mit 40 Grad anschließend ausbringen.

Wie soll das mit der Genehmigung gehen mit nur einem Behälter? Hätte jetzt gedacht bei ner Biogasanlage braucht man mindestens nen Fermenter und ein Lager?
Das ein Fermenter und ein Nachgärer sinnvoll sind ist klar.
Nur muß dies nicht sein.
Genehmigungstechnisch schon mal gar nicht.
Gärreste mit 40 Grad fahren wir schon 6 Jahre lang auf den Acker.
Da sehe ich keine großen Probleme.

Mir geht es vordergründig darum das der Betreiber auch ein bischen Geld verdient.
Das sind Invest und Austausch(Wartungen) von vorne herein zu berücksichtigen.
Bei zwei oder drei Pötten hat Du schon zuviel Invest verbrannt und hast einen deutlich höheren Aufwand im Unterhalt.
Pumptechnik,Leitungen,Heizung,etc.
Ein Pott macht es übersichtlich und überschaubar.
Grundsätzlich ist diese Variante zwar nicht die bequemere aber lukrativere Variante .
Speziell wenn wir von ganz geringem Substratkostenaufwand sprechen.

Wenn nur geringen Mengen an Mist und Nawaros anfallen ist es aus meiner Sicht eine Überlegung wert die Stoffe in einer Vorgrube der Gülle zu zumischen und direkt in den Behälter zu pumpen.
Spart die unnötig teure Feststoffeintragstechnik.
Svenson
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Beitrag von Svenson »

charlyjoe hat geschrieben:Hallo Svenson,

ich verstehe überhaupt nicht, warum du mit 200 Kühen an eine Biogas-Anlage
denkst?
Entweder mache ich Kühe oder Biogas, wer beides macht,
ist in meinen Augen ein reiner Workaholic!
Egal ob Du 75 kW oder 500 kW machst, Du musst Dich mit der Biogas-Materie intensiv befassen, ansonsten geht es in die Hose!
Wirtschaftlich wird eine 75 kW.Anlage nur in Ausnahmefällen betrieben werden können. Die Anlagenbauer werden dir die Anlage immer positiv
durchrechnen, wo die kleinen Rechenfehler begraben sind wirst Du erst
nach den ersten zwei Jahren bemerken!
Meine Erfahrung nach zwei Jahren 190kW Biogas mit 35 % Gülle aus Mastvieh:
Die Energie die aus der Gülle kommt, kannst Du in der Pfeife rauchen!
Eine Biogas-Anlage braucht den vollen Einsatz, die läuft nicht einfach so
nebenher!
Wirtschaftlich wird eine Anlage im 200 kW-Bereich erst mit einer wirklich
guten Wärmeverwertung!
Also denke da drüber nach wg des Güllesbehälters der eh noch gebaut werden muss und um aus scheiße halt noch'n bisl Geld zu machen.. Is doch gar nich so abwägig oder? Außerdem sind's mit allem drum und dran auch nur 140 Kühe mit Nachzucht
CS
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Beitrag von CS »

@H.E.: Nur damit ich das richtig verstanden habe, du würdest nur einen einzigen Pott bauen, der ist dann Fermenter und Endlager in einem?

Kann mir wie gesagt garnicht vorstellen das bei uns genehmigungsfähig ist.
Uns wurde außerdem geraten keinen 40 Grad warmen Gärrest auszubringen. Habe auch schon gehört es sei verboten. Unser Uweltgutachter hat in seinem Gutachten auch erxtra erwähnt das der Gärrest aus einem unbeheizten und nicht isoliert Lagerbehälter ausgebracht wird.
Wenn wir aus dem Nachgärer was abfahren müssen, pumpen wir es vorher erst ins unisolierte Gärrestlager damit es ein wenig abkühlt.

Wollen jetzt noch ein zusätzliches Gärrestlager bauen und sind am überlegen in welcher Größe. Da ist es bis jetzt so das mit zunehmemder Größe des Behälters die Kosten pro m³ Lagervolumen kaum abnehmen. Der Vorteil des größeren Behälters liegt hauptsächlich in dem überproportional größeren Gasspeicher unter der Zipfelmütze...
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