Ammoniumgehalt im Fermenter zu niedrig

Zur Vergärung kommende Substrate, Gaserträge, Eignung, Probleme, Beschaffung, Vorbehandlung, nachwachsende Rohstoffe, Kosubstrate, Lagerung, Preise

Moderator: Schlattmann

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TT-Hase
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Beitrag von TT-Hase »

Wenn der pH wert noch passt würd ich mir noch keine Riesen Sorgen machen. Aber auf jeden Fall weniger füttern als gas kommt.

Gehört hab ich schon öfter mal von zu wenig Ammonium.
Für mich aber genauso Unfug wie man ja in mancher literatur liest das zwischen mesophil und thermophil nichts läuft.
Küspert
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Beitrag von Küspert »

Also ich hab gaaaanz am Anfang mal ne komplette Analyse machen lassen. Da waren wir auch sehr niedrig mit Ammonium.

Hat mich aber relativ wenig gejuckt und lauf heute noch. Ob sich was geändert hat keinen Plan.

Mittlerweile lass ich nur noch pH-Wert, Leitfähigkeit, oTS, ... analysieren und weniger die Spurenelemente, Säuren, usw.
Hmpf :(
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TT-Hase
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Beitrag von TT-Hase »

Da bin ich jetzt nicht bei dir.
Ich trau mir ja sagen das bei 95% der Anlagen die nix zu geben was fehlt.
In letzter Zeit kommen auch sehr viele 75 kW gülleanlagen zu mir.

Dachte ich aber selber nicht das die teilweise arge Probleme haben bzw. kriegen.
Küspert
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Beitrag von Küspert »

Kann schon sein, aber ich mach wirklich weiter keine Analysen. Auch ist mein Futterbedarf momentan sehr gering, und ich habe so gesehen so viel Gas wie noch nie. Gaszusammensetzung passt auch soweit.

Kann am Mais heuer liegen und der rel. hohen Energiedichte und dass ich seit 2 Monaten auf 50 Grad Celsius fahren im F1.

Und dass ich jetzt hier rumblabbern würde, meiner Anlage fehlt nix und im Endeffekt geht es zu wie im Irrenhaus, hab ich nicht nötig.

Probleme gibts überall. Momentan z.B. hab ich mehr Sorgen mit dem BHKW. Stellglied Lager fest, Überspannung drinnen gehabt, immer wieder der Marelli Mark I hin, usw.

Aber das soll nicht das Thema sein.
Hmpf :(
Moelli
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Beitrag von Moelli »

@strike, papp: es geht hier um Ammonium, nicht Ammoniak. Bakterien brauchen halt für ihren Eiweißaufbau auch N (wobei ich jetzt nicht weiß ob das jetzt wissenschaftlich richtig ist). Ich hatte mal "zu wenig" N bei einer Anlage von einer Chips/Gummibärenfabrik. Auch bei einer reinen Klärschlammanlage in den USA hatte ich beim hochstarten sehr niedrige N-Werte, die im Normalbetrieb, da hauptsächlich abgepresster Klärschlamm gefüttert wird, aber dann zu hoch sind. Anfangs konnte ich den Wert mit dem Klärschlamm nicht hochbringen da die Biologie aufgrund der niedrigen N-Werte kaum die Säuren abpuffern konnte. Da hat sich die Katze in den Schwanz gebissen da ich auch nur schwierig an Harnstoff gekommen bin. Da das kein Landwirt war, bekam er diesen nicht zu kaufen, da man ja Bomben damit bauen kann. Als dann der Harnstoff kam hat eine geringe Menge gereicht und die anlage ging schnurstracks auf Vollast und nicht mehr runter.
So extrem niedrige Werte habe ich bei einer Nawaro Anlage auch noch nicht gesehen. So knapp 2kg war das niedrigste was ich gesehen habe.
@zwidawurzn: Ich vermute mal das es bei dir Gasmengenschwankungen aufgetreten sind und du deshalb mehr gefüttert hast. Diese Schwankungen treten mit weniger N Gehalt verstärkt auf und aufgrund der niedrigen Pufferwirkung bauen sich die Säuren auf. Propion ist bei dir viel zu hoch, daher nicht mehr füttern. Hast du noch Nachgärer Endlager um bzw. viel Gülle um das zu verdünnen. Parallell würde ich wieder Harnstoff dazugeben. Muss kein Futterharnstoff sein. Generell rate ich jeden seine Anlage im Bereich von 3kg zu betreiben. Da ist sie meiner Erfahrung nach am stabilsten und kaum durch Fütterungsumstellungen etc. an die Wand zu fahren.
Moelli
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Beitrag von Moelli »

Mo, Co, Se bist auch niedrig. Ich würd das aber nicht über so eine fertige Mischung zugeben sondern in Reinform. dann hast es gezielt und kurzfristig drinnen und ist denk ich eher billiger als diese Säcke etc. wo gar nicht draufsteht was wirklich drin ist.

PS: bin kein Pulverlvertreter, verdien also an dem was ich da schreibe nichts, möchte nur mit meiner Erfahrung helfen.
strike
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Beitrag von strike »

Mit dem Ammonium verhält es sich analog zum Ammoniak, nur dass es nicht bakterientoxisch ist. Durch den absolut gehemmten Abbau kann kein Eiweiß zu Ammonium verstoffwechselt werden.
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mur
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Beitrag von mur »

Laut Theorie benötigt man anaerob ein C:N: P-Verhältnis von 250:5:1, also ein C/N-Verhältnis von 50:1.
Mais hat etwa 55:1 (habe gerade Wert von 40:1 bis 70:1 gefunden). Ist also knapp.

So genau kann man es aber nicht sagen, weil
- nicht der gesamte Kohlenstoff verfügbar ist (z.B. Lignin: Erntezeitpunkt)
- einzelne Verbindungen unterschiedlich schnell abgebaut werden (Verweilzeit)
- Stickstoff eventuell wieder zurückgeführt oder vermehrt entnommen wird (Kreislaufbetrieb, Seperatoren)
- das C/N-Verhältnis Klima- und Sortenabhängig ist
Ernst Murnleitner
strike
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Beitrag von strike »

Noch eine Frage:

Wurde dir der Ammoniumgehalt wirklich in kg/t OS angegeben?
gadget
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Beitrag von gadget »

http://www.schlattmann.de/forum/viewtop ... +harnstoff

Wenn es Sommer wäre würde ich schreiben, nimm den (meistens) voll mit N überdüngten Rasen von Sportplätzen.
Zur Zeit bleibt wahrscheinlich nur der Zukauf, oder Abfälle (z.B.: Blut) aus Metzgereien.
http://www.ebay.de/itm/like/17123041131 ... s&lpid=106
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