Hallo BioBull,
bei uns ist ein Kreis 2 mal Umfang Fermenter, also sind 24 Rohrumfänge im Fermenter.
Gruß
Neue Heizung
Moderator: Biohoefe
Bei mir zu Hause ist es genauso und kann Jens gerne zustimmen!Jens hat geschrieben:2" Edelstahlrohre sind bei uns nach Erfahrungen mit Kunststoff und Schwarzstahl das beste. Der älteste Behälter hat diese Rohre seit 2005 und wir haben die noch nicht wieder gesehen, bei bester Wärmeübertragung.
Bei dickem Substrat (17%TS) haben wir einen Wärmeübergang von 10kw / 50m Rohrlänge bei ca. 15°C Spreizung.
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Re: Neue Heizung
marsejj hat geschrieben: ↑20.04.2020, 19:46Bei mir zu Hause ist es genauso und kann Jens gerne zustimmen!Jens hat geschrieben:2" Edelstahlrohre sind bei uns nach Erfahrungen mit Kunststoff und Schwarzstahl das beste. Der älteste Behälter hat diese Rohre seit 2005 und wir haben die noch nicht wieder gesehen, bei bester Wärmeübertragung.
Bei dickem Substrat (17%TS) haben wir einen Wärmeübergang von 10kw / 50m Rohrlänge bei ca. 15°C Spreizung.
Hallo zusammen,
nachdem ich in letzter Zeit (zugegebenerweise Jahre...) hier im Forum eher als Leser aktiv war, habe ich nun mal wieder ein Thema, wo mich eure Experten-Meinung interessiert.
Ich habe bei einem Kunden eine Edelstahl-Fermenterheizung eingebaut und diese ist nach 3 Monaten nach der Füllung undicht geworden. Wir haben den Fermenter darauf hin geleert und festgestellt, dass die Heizung massiv korrodiert ist. Wir haben 6 Ringe (jeweils zwei an einem Heizkreis) verbaut. Der mittlere Ring zeigt am meisten Korrosion, der untere viel und der oberste recht wenig. Die Korrosion trat hauptsächlich an den Scheiß-Muffen auf, meist an der Unterseite, manchmal aber auch mitten im Rohr (auch da meist an der Unterseite, manchmal aber auch woanders). Es war stets so, dass um die Korrosion eine Art "Nest" hing. Das sah ungefähr so aus wie ein Klecks Bauschaum in schwarz. Den konnte man mit der Hand einfach wegbrechen und drunter war das Rohr stark korrodiert. An einer Stelle war das 2mm Rohr komplett durch in 3 Monaten! Der Rest vom Rohr war perfekt glänzend, wie neu.
Hat jemand von euch schon mal etwas ähnliches erlebt/gesehen? Ich habe mit zig Biogas-Leuten geredet und keiner hat je von etwas vergleichbarem gehört? Edelstahl im Fermenter, vor allem unter der Substrat-Oberfläche, hält ja normalerweise ewig.
Hat jemand eine Erkläung?
Habt ihr bei euren Heizungen, es haben ja offensichtich einige Edelstahl-Heizungen, V2A oder V4A verwendet? Unsere ist aus V2A (1.4307), 2", 2mm Wandstärke.
Noch ein paar Hintergründe:
Der 25,5 m Durchmesser Beton-Fermenter wurde nach der Fertigstellung recht langsam befüllt mit frischer Rindergülle (der Kunde hat Rinder, aber kein großes Gülle-Becken, da er bisher seine Gülle 3 Mal die Woche zu einer anderen Anlage fährt) über 3 Wochen. Der Rest wurde dann mit Gärrest einer anderen Biogasanlage befüllt (Analysen der Füllung liegen vor, falls wen Werte interessieren). Dann gab es einen Baustopp, weil eine Genehmigung fürs BHKW zurückgezogen wurde. Die Heizung war dann mit Substrat komplett bedeckt und es wurde dauerhaft gerührt mit 2 Mammuts. Außen schließt Schwarz-Stahl Rohr an die Fermenterheizzung an.
Nach 3 Monaten kam es zum ständigen Druckabfall im Heizsystem und die Leckage wurde festgesetellt.
Der Fermenter wurde geleert und die Korrosion, wie oben beschrieben, kam zum Vorschein. Das konnte keiner glauben und es wurde eine Korrosionsanalyse bei der Materialprüfungsanstalt der Uni Stuttgart beauftragt. Die haben festgestellt, dass die Korrosions-Schichten/Biofilme einen niedrigen pH von 4,3 haben (Substrat 7,7) und das erklärt den Angriff vom V2A. Die Biofilme haben die korrosive Atmosphäre also "konserviert", obwohl das Substrat an sich nicht korrosiv genug gewesen wäre.
Die Prüfanstalt kommt auch zum Ergebnis, dass die Korrosion äußerst ungewöhlich schnell war. Sie vermuten, dass die Korrosion auf Grund der langsamen Befüllung eintrat. Es hat sich Kondensat gebildet beim Füllen (daher Korrosion an den Muffen und an der Unterseite hauptsächlich) und darin hat sich H2S gelöst zu Schwefelsäure. Diese hat den Edelstahl aufgeraut, dass da Biofilme anhaften konnten. Diese wiederum haben die korrosive Atmosphäre konserviert. Auf Grund der Geschwindigkeit vermuten sie noch einen Einfluss durch schlechte Erdung (daher elektrische Spannungen/Element-Korrosion). Das deckte sich ziemlich mit unserer Erklärung. Das Material der Rohre und Muffen entsprach den Material-Vorgaben (also kein Material-Fehler) und es konnte auch kein Verarbeitungsfehler festgestellt werden.
Die Heizung wurde darauf hin komplett repariert. Jede größere Korrosions-Stelle herausgetrennt und das Rohr in dem Bereich ersetzt. Nachezu alle Muffen wurden ersetzt. Kleine Löcher wurden gebürstet und mit Schweißdraht (geringfügig höherwertig) gefüllt. Die Heizung war wie neu danach. Jeder Heizkreis wurde separat geerdet und der Fermenter schnell befüllt innerhalb von 5 Tagen (die Gülle war ja nun in der Lagune verfügbar) bis die Heizung komplett bedeckt war und seit dem ständig gerührt.
Nun nach 4 Monaten zeigt die Heizung wieder Leckagen! Das ist unglaublich und ich bin verzeifelt. Bei keinem Kunden gab es je Probleme mit Edelstahl-Heizungen und hier rostet die weg wie nichts. Und das obwohl eigentlich nur Frisch-Gülle und Gärrest drin ist.
Ich hänge hier mal noch Bilder an und bin sehr froh über eure Ideen/Einschätzungen/Anregungen. Vielen Dank schon mal.
Re: Neue Heizung
Wie sind denn die Werte vom Heizungswasser?
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Re: Neue Heizung
Vielen Dank für die Rückmeldung
Die haben wir noch gar nicht untersuchen lassen, da die Rohre innen makellos aussahen (also minimaler, rötlicher Belag, der vermutlich vom Schwarzstahl draußen kommt, aber ansonsten keinerlei Anzeichen von Materialveränderung<). Die Korrosion war nur von außen. Kann das wichtig sein? Wenn ja, wie kann sich das Heizungswasser auf eine Korrosion im Substrat auswirken?
Die Korrosion war außerdem auch an den Wand-Haltern und die hatten wirklich gar keinen Kontakt zum Heizungswasser.